Bikini-Figur, wo bist Du?

Es muss sich etwas ändern...

Heute in der Früh ist etwas Schreckliches passiert. Ich war zu spät dran (das ist an sich auch schrecklich, aber mit Kleinkind leider relativ normal) und der Mann brauchte das Auto (das ist ok). Also habe ich das Kind in den Kinderwagen gepackt und bin zum Kindergarten gejoggt.

Rational war mir eigentlich klar, dass nach zwei nahezu gänzlich Sport-freien Jahren meine Kondition bescheiden sein würde, da hinter dem Kind herrennen noch in moderatem Tempo möglich ist und somit nicht als Sport gilt. Ich habe allerdings schon nach dem ersten Häuserblock gekeucht wie eine Dampflock. Das war absehbar, aber trotzdem erschreckend. Und dass meine Brüste sich jetzt knapp nach dem Abstillen trotz BH beim Laufen reichlich bewegen, war eigentlich auch klar. Was mich aber komplett ausgefreakt hat, war ein mir bis dato fremdes Gefühl: Mein Bauch und mein Hüftspeck hüpfen ebenfalls so, als ob sie einen eigenen BH bräuchten! (Exkurs: Gibt es so etwas? Eine Bauch- und Hüftstütze zum Laufen?!?)

Ja, ich wiege ca. fünf Kilo mehr als früher und ja, mein Körper hat in den letzten zwei Jahren ein wunderbares Kind heranwachsen lassen, geboren und genährt. Aber jetzt gehört mein Körper wieder mir und ich will mich darin halbwegs wohlfühlen. Conclusio: Ich muss etwas tun, so kann es nicht weitergehen. Die Bikini-Saison wirft schon unübersehbare Schatten in meine Richtung und ich habe nicht vor, fortan auf Bikinis zu verzichten.

Was also kann ich jetzt auf die Schnelle noch zu einer halbwegs-Wohlfühl-Strand-Figur beitragen

1. Ernährung

Ich habe mir vorgenommen, folgende Schritte umzusetzen:

  • Weniger Zucker. Das heißt im Detail: kein Zucker mehr im Kaffee. Schmeckt etwas ungewohnt, aber schon an Tag 3 ist der Unterschied kaum noch merkbar. Und es gibt für mich keine Schokolade mehr, außer in absoluten nervlichen Ausnahmesituationen. Zur Erleichterung dieses Vorsatzes habe ich den Zucker statt direkt neben der Kaffeemaschine außerhalb meines Blickfeldes in einer Schublade platziert. Schokolade darf auch nicht mehr in meiner Reichweite herumliegen, sondern ist in einem Schrank mit Kindersicherung, die das Öffnen auch für Mütter so erschwert, dass ich mich jedes Mal darüber ärgere. Eine gute Barriere auch für absolute Schokoholics wie mich!
  • Ich esse nur noch, wenn ich wirklich Hunger habe, nicht aus Lust oder weil es gerade Abendessenszeit für das Kind ist. Ich finde gemeinsame Malzeiten schön und sozial wertvoll, aber wenn ich keinen Hunger habe, dann setze ich mich mit an den Tisch, aber esse bewusst und keine volle Portion.
  • Für mich als schlecht-wegschmeißen-Könnerin fast so schwierig wie die Sache mit der Schokolade: Ich esse auch nicht mehr alles auf, was das Kind übrig lässt.
  • Bevor ich snacke, trinke ich ein Glas ungesüßten Kräutertee, stark mit stillem Wasser verdünnten Fruchtsaft oder überhaupt Wasser. Inzwischen weiß ich nämlich, dass sich hinter vermeintlichem Hunger oft mein Durst versteckt. Und last but not least:
  • Ich versuche, immer gesunde Snacks im Haus, in der Handtasche und im Büro zu haben. So komme ich weniger in Versuchung, beim kleinen Hunger zwischendurch zu Junkfood oder Süßem zu greifen. Meine Favoriten sind derzeit Nüsse, Trockenfrüchte und – besonders praktisch für unterwegs –einzeln abgepackte Fruchtriegel.

2. Sport … oder zumindest Bewegung.

  • Ich gehe, wenn ich nicht mit dem Kinderwagen oder Unmengen von Einkäufen unterwegs bin, die Stiegen, anstatt mit dem Lift oder der Rolltreppe zu fahren.
  • Das besser werdende Wetter nutze ich, um kürzere Wege (wie den oben beschriebenen täglichen Gang zum Kindergarten und die daran anschließenden Besorgungen) mit dem Fahrrad zu fahren.
  • Mindestens einmal in der Woche machen wir jetzt tatsächlich Sport. Zum Beispiel gehen wir in ein Bad mit Kinderbereich und Sportbecken. Und dann bespaßen wir abwechselnd das Kind, während der andere Elternteil seine Bahnen zieht. Danach schlafen übrigens alle Beteiligten hervorragend! Wenn das Wetter passt, suchen wir uns ein Ausflugsziel, das einen mittelsteilen Aufstieg beinhaltet. Das Kind liebt glücklicherweise die Rückentrage und der Mann hat zugestimmt, dass er das Kind trägt, wenn ich die diversen Sonnencremes, Hüte, Jause und Getränke schleppe. Das bedeutet, dass ich beim Abstieg weniger trage – und er mehr. Hihihi! Mit meiner Familie macht diese Art von Aktivität übrigens richtig Spaß und sorgt für gemeinsame Quality Time!

3. Unterstützung von außen

Weil ich aber nicht sicher bin, ob diese Maßnahmen rasch genug den gewünschten Erfolg bringen, werde ich mich in den kommenden Tagen ein wenig umsehen, welche Hilfe von Profis jetzt vor dem Sommer noch möglich und sinnvoll ist. Mehr dazu findet Ihr also bald hier!

Inzwischen wünsche ich meinem Mann und Kind sowie meinen Freundinnen und Kollegen gute Nerven im Umgang mit der Schokolade-Entzug-Version meiner selbst –  und mir viel Durchhaltevermögen mit meinen guten Vorsätzen.

Alles Liebe,

Eure Nina

Über Nina Schönfeld (12 Artikel)
Nina Schönfeld ist Mutter einer kleinen Tochter und schreibt seit vielen Jahren Veröffentlichungen im Pharma-, Beauty- und Modebereich.