Praxistipps für Getränke in der Stillzeit

Getränke in der Stillzeit

Wenn Du stillst, kennst Du sicher das Problem: Sobald das Baby andockt, bekommen die meisten Stillenden unglaublichen Durst. Doch es kursieren so viele Gerüchte und Mythen, was und wieviel wovon man als stillende Mutter unbedingt beziehungsweise keinesfalls trinken sollte, dass vielleicht auch Du verunsichert bist. Hier kommen sie also, die ultimativen PrettyMum Praxistipps für Getränke in der Stillzeit.

Nach der Schwangerschaft genießen viele frischgebackene Mütter den wiedergewonnen Platz im Bauchraum – frau muss (vorausgesetzt Du hast brav Deinen Beckenboden trainiert) nicht mehr dauernd schon nach dem kleinsten Schluck auf die Toilette rennen. Doch eines bleibt auch nach der Schwangerschaft für stillende Mütter gleich: Du trinkst „für zwei“.

Darf´s ein bisserl mehr sein?

Je nach Jahreszeit und sportlicher Aktivität solltest Du grundsätzlich mindestens 1,5 Liter ungesüßte und koffeinfreie Getränke pro Tag zu Dir nehmen, damit deckst Du Deinen Eigenbedarf an Flüssigkeit. Je nach Alter, Gewicht und Beikost-Status Deines Babys wirst Du aber rasch bemerken, dass Du mindestens einen weiteren halben Liter brauchst. Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme kann sich neben Durst in zurückgehender Milchmenge, trockener oder schuppiger Haut und brüchigen Nägeln manifestieren.

Als Getränke sind stilles Wasser, verdünnte Fruchtsäfte und ungesüßte Tees zu empfehlen. Für Stillende gibt es darüber hinaus spezielle, den Milchfluss anregende Kräuterteemischungen z.B. mit Anis und Fenchel. Mit der Zeit gewöhnen sich auch solche Mütter daran, die den Geschmack ursprünglich nicht so prickelnd finden. EHRLICH! Wenn Dein Kind aber gut zunimmt und Du keine Probleme mit dem Milchfluss hast, musst Du Dich übrigens nicht zwingen, Stilltee zu trinken – viele Frauen stillen wunderbar auch ohne.

Weniger ist manchmal mehr…

Kohlensäure verursacht vielen Stillenden ähnlich wie in der Schwangerschaft Völlegefühle, Blähungen, Aufstoßen oder Sodbrennen. Wenn Du zu den Glücklichen gehörst, die selbst Kohlensäure gut vertragen, gibt es trotzdem noch etwas zu beachten: Gar nicht wenige Babys reagieren auf (von der Mutter getrunkene) Kohlensäure mit Magenproblemen oder Hautrötungen im Windelbereich. Da Deine Ernährung und Getränkewahl in der Stillzeit auch den zukünftigen Geschmack des Babys beeinflusst, wird Kräutertee häufig als das optimale Getränk für Stillende dargestellt. Dabei solltest Du allerdings wissen, dass Pfefferminze und Salbei erwiesenermaßen die Milchproduktion hemmen können und daher nur gezielt als Tee bei Überproduktion, Entzündungen oder zum Abstillen verwendet werden sollten.

Alles ist relativ – und individuell

Laut aktuellen Erkenntnissen sind bis zu zwei Tassen Kaffee oder koffein- bzw. teeinhaltiger Tee pro Tag sowie bis zu einem Achtel Wein oder Bier von Zeit zu Zeit auch für Stillende erlaubt. Diese allgemeinen Richtlinien bedeuten für Dich Folgendes:

Auch wenn Du daran gewöhnt bist, regelmäßig Kaffee zu trinken, solltest Du spätestens wenn Dein Baby hibbelig, nervös und unruhig wird oder schlechter schläft, Deinen Koffeinkonsum überdenken. Natürlich ist es oft schwierig, nach einer schlimmen Nacht den Tag mit geringen Koffeinmengen zu überstehen. Wenn aufgrund des vorangegangenen Kaffee-intensiven Tages aber die Folgenacht noch schlimmer wird, landest Du schnell in einem Teufelskreis.

Übrigens: Auch in schwarzen und grünen Tees, in vielen Eistees und Softdrinks ist oft reichlich Koffein oder Teein enthalten und Dein Körper braucht ungefähr 7 Tage, um dieses komplett abzubauen. Unter Umständen zahlt sich also der Versuch, zwei Wochen auf Kaffee, Tee und Softdrinks zu verzichten aus – und wird durch ein besser schlafendes Baby belohnt.

Bezüglich Deines Alkoholkonsums solltest Du wissen, dass jede noch so kleine von Dir konsumierte Menge Alkohol beim Baby ankommt und der Gehalt in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach Einnahme am höchsten ist. Das bedeutet: Am besten gar nicht oder sehr zurückhaltend trinken, und wenn, dann direkt nach dem Stillen, damit der Alkohol bis zur nächsten Stillmalzeit bereits möglichst abgebaut ist. Alkohol kann übrigens neben vielen anderen vermuteten negativen Auswirkungen auf das Baby auch Deinen Milchfluss bremsen. Aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass die meisten alkoholfreien Prosecco-Getränke zum Anstoßen durchaus geeignet sind. In diesem Sinne: Prost!

Über PrettyMum-Redaktion (8 Artikel)
Das Redaktions-Team von PrettyMum kümmert sich um frische News und Gastautoren.